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Lehrfilm: Penthesilea Moabit

"So war es ein Versehen. Küsse, Bisse, das reimt sich, und wer recht von Herzen liebt, kann schon das eine für das andere greifen.“

Welche Sätze der deutschen Literatur könnten besser das Spannungsverhältnis aufzeigen, in dem junge Migrantinnen und Migranten in Berlin und anderswo der Kultur gegenüber stehen, an die sie Anschluss suchen, um deren Verständnis sie kämpfen und werben? Dabei sind die Zeilen über 200 Jahre alt und stammen aus Heinrich von Kleists Drama "Penthesilea“ über die Königin der Amazonen vor dem Hintergrund des Trojanischen Krieges. Gerade in Kleist-Stücken werden viele Probleme angesprochen, die Jugendliche und junge Erwachsene noch heute bewegen: Es geht um Liebe und Sexualität, um die Frage nach Gewalt und Friedensordnung, nach dem Verhältnis von Individuen zu der Gesellschaft, in die sie sich einfügen sollen. In der "Penthesilea“ geht es zudem um religiöse und ethnische Traditionen, die einander ergänzen könnten oder aber sich feindlich gegenüberstehen. Dichterfürst Johann Wolfgang Goethe fand das Stück "unspielbar“. Zu sehr stand es im Gegensatz zur zeitgenössischen -von Goethe geprägten - Dramentheorie.

2008 inszenierte Rolf Teigler die "Penthesilea“ mit 14 Moabiter Laiendarstellern mit ganz verschiedenen kulturellen Hintergründen. Ort der Handlung: Ein altes, leerstehendes Freibad in dem Berliner Bezirk. Im Kontext modern -statt um den Trojanischen Krieg geht es um zwei rivalisierende Großstadtbanden - bleibt Teigler beim Originaltext des Dramas und schafft so ein einzigartiges Kunstwerk.

Jahr: 2008
Studio(s): Frecher Spatz e.V.
Laufzeit: 45 Minuten
Zielgruppen-Filter: Mittelstufe, Oberstufe
Sprachen-Filter: Deutsch
FSK: Lehrprogramm

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